Rennberichte 2015
Red Bull Romaniacs 2015
Dieses Jahr startete ich das erste Mal bei den Red Bull Romaniacs, der härtesten Hard Enduro Rallye der Welt in den Rumänischen Karpaten um Sibiu herum. Das Rennen besteht aus einem Prolog (einem Parcours mit künstlichen Hindernissen wie z.B. Baumstämmen, Reifen, Holzrampen, Container, uvm.), darauf folgen dann 4 Offroad-Tage quer durch die Rumänische Wildnis. Es starteten 350 Fahrer aus 37 Ländern in 4 verschiedenen Klassen. Die Gold Klasse, in der die Profis starten, Silver Klasse für sehr gute Fahrer, Bronze Klasse für ambitionierte Hobbyfahrer und die Iron Klasse für Einsteiger.
Nachdem die 1400km lange Anreise und die Anmeldung geschafft waren konnte es losgehen.
Prolog:
Am Dienstag den 14.Juli fand der Prolog im Zentrum Sibius statt, pünktlich davor hatte es angefangen zu Regnen und somit wurde alles extrem rutschig und deutlich schwerer. Zuerst musste jeder Fahrer eine Runde auf Zeit Fahren, ich fuhr die 14. beste Zeit. Damit war ich unter den ersten 35 Fahrern die sich für das Finale qualifizierten. Dieses ging 10 Minuten und eine Runde. Die 10 Minuten auf diesem Kurs waren extrem anstrengend, aber es wurde mit einer Schneekanone für Abkühlung gesorgt. Ich konnte mich dann im Rennverlauf auf Platz 9 nach vorne arbeiten.
Offroad Tag 1:
Am Mittwoch stand dann der erste Offroad Tag an. Der Start befand sich 70km südlich von Sibiu, also um 5 Uhr aufstehen und 1h mit dem Auto hinfahren. Ich startete um 7:36Uhr. Morgens kam ich noch nicht so richtig in Fahrt aber das wurde dann immer besser. Leider hatte ich dann Probleme beim Navigieren und noch einen Sturz, dadurch verlor ich ein paar Plätze, konnte aber wieder etwas aufholen. Nach dem Service Punkt, bei dem man 20min Pause hat um sich auszuruhen oder das Motorrad zu richten ging es weiter. Kurz danach war aber ein verletzter Fahrer im Wald gelegen, dem ich Hilfe leisten musste, in dem ich die Notrufnummer gerufen und die GPS Daten durchgegeben hab. Dadurch verlor ich ca. 20 Minuten die ich eigentlich gutgeschrieben bekommen hätte. Diese habe ich aber nicht bekommen, da der Veranstalter es nicht geschafft hat, alle Proteste zu überprüfen bevor das Ergebnis offiziell gemacht wurde. Nach 7Stunden und 30minuten kam ich dann im Ziel als 19ter an.
Offroad Tag 2:
Am Donnerstag lief es schon deutlich besser, vom Start an versuchte ich die verlorene Zeit aufzuholen, auch die 20 Minuten, die ich verlor um dem Verletzten Fahrer zu helfen.
Die Strecke war heute super zu fahren, anspruchsvoll aber nicht so zermürbend wie gestern. Nachdem ich viele Fahrer aus meiner Klasse überholen konnte, kam ich nach genau 6h Fahrtzeit als 12ter und bester Deutscher der Silver Klasse ins Ziel. Ich hoffte auf ein Top10 Ergebnis, aber es waren alleine 8 sehr schnelle Neuseeländer unter den Top10.
Offroad Tag 3:
Am Freitag lief es leider gar nicht gut, schon morgens vor dem Start war mir schlecht. Das rumänische Essen und die letzten Tage steckten mir in den Knochen und der Trainingsrückstand war zu spüren. Das merkte ich dann auch schon kurz nach dem Start deutlich, denn ich war kurz unkonzentriert und mir rutsche am schrägen Hang auf einer Wurzel das Motorrad weg und ich flog mit samt Motorrad den Hang hinunter. Mir ist zum Glück nichts passiert, aber ich kam nicht wieder zurück auf die Strecke an dieser Stelle und musste einen Umweg fahren. Dadurch verpasste ich CP1 und den Tankstopp. Ich bin dann weiter gefahren aber hatte ein ungutes Gefühl weil ich zu kaputt war und kaum noch Benzin hatte. Ich suchte den kürzesten Weg zum Service Point und beschloss aufzuhören bevor etwas passiert und um wieder Kraft zu sammeln, um morgen wieder angreifen zu können.
Offroad Tag 4:
Am letzten Tag der Romaniacs lief so gut wie alles perfekt. Ich startete als aller letzter von Platz 63 (am Anfang waren es noch 109 Fahrer), da ich am Vortag 25h Strafzeit bekommen habe. Ich habe ein Dutzend Fahrer aus meiner Klasse überholt und finishte den heutigen Tag auf Platz 9! Obwohl mir ein Tag fehlt wurde ich Romaniacs Finisher und in der Gesamtwertung 55ter.
Es war ein tolles Erlebnis, das erste Mal bei den Red Bull Romaniacs dabei gewesen zu sein, es hat viel Spaß gemacht, war sau anstrengend und ich habe viel dazu gelernt. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, da werde ich definitiv wieder an den Start gehen!
Erzbergrodeo 2015 Prolog (Qualifikation)
Das Wetter war sehr warm um die 30grad und Pralle Sonne, dadurch ist die strecke sehr staubig. Am Freitag bin ich um 11:00 zum Prolog und musste 2h anstehen bis ich Starten durfte, ich hatte sehr viele sehr langsame Fahrer vor mir und habe kaum etwas gesehen vor staub. Deshalb kam nur der 224. Platz dabei raus. Deshalb musste es am Samstag deutlich besser laufen. Ich habe mich um 8uhr zum start gestellt und wurde wieder weggeschickt, nach 1:20h warten durfte ich endlich starten. Zum glück weniger staub und somit konnte ich die 55. beste zeit fahren. Das heisst 2te Startreihe und Startnummer 54. Leider habe ich mein Ziel erste Startreihe um 2sekunden verfehlt aber ich bin trotzdem froh und freue mich auf das Hare Scramble am Sonntag.
Erzbergrodeo 2015 Hare Scramble
Es war definitiv das härteste Hare Sramble aller Zeiten. Die Bedingungen waren extrem, um die 30grad und viel staub. Ich startete aus der 2. Startreihe (jeweils 50 pro Reihe) mit der Startnummer 54 und hätte den start gewonnen wenn ich nicht am Starthang auf den letzten Meter hängengeblieben wär. Dann startete ich eine Aufholjagd und kam fast problemlos überall durch, nach 1stunde 20min war ich Machine CeckPoint 8 schon durch obwohl der Zusatzlüfter vom Kühler nicht lief, und das Kühlwasser manchmal kochte. Am Schrägaufzug CP9 machte ich dann einen großen Fehler und die Kupplungsarmatur ist abgerissen. Ich habe 35min gebraucht um sie mit einer Schlauchschelle vom Auspuff wieder zu befestigen. Dann konnte ich bis CP11 wieder einige Fahrer einholen aber am Hang vor CP12 war das hochkommen ohne gegenseitige Hilfe nicht möglich und dann beschloss ich 1h vor Schluss (von 4h) das Rennen zu beenden. Mit der defekten Kupplung und einem nicht funktionieremden Lüfter war das auch die bessere Entscheidung. Ich wurde dann als 109ter gewertet. Ins Ziel kamen nur 5 Fahrer von 500 qualifizierten und insgesamt 1800 Starter. Vielen Dank an die besten Helfer vom Erzberg, an meine Sponsoren und meine Familie.
5ter Platz beim Auftakt zur deutschen Endurocross Meisterschaft in Künzelsau
Am vergangenen Wochenende (16.-17.5.) war das erste Rennen zur Int. Endurocross Meisterschaft ausgetragen von EnduroXevents auf dem Stettenring in Künzelsau. Bei angenehmen Temperaturen und viel Sonne war die mit Künstlichen Hindernissen gespikte Strecke sehr Staubig. Der Rennmodus hat sich in diesem Jahr deutlich geändert im Gegensatz zum Premierejahr 2014. Es gibt je Veranstaltungstag 1 freies Training, dann 2 Qualifikationstrainings in denen die besten 15 in die Pro-Klasse (3-Wertungsläufe) kommen, Platz 16-30 in die Expert-Klasse (2-Wertungsläufe) und 31-45 in die Amateur-Klasse (1-Wertungslauf). Am Samstag qualifizierte ich mich als 6. für die Pro-Klasse. Im ersten Wertungslauf wurde ich nach einem Sturz im Steinfeld und anschließender Aufholjagd 7.. In Lauf 2 hatte ich einen misserablen Start und wurde wieder 7., Lauf 3 lief dann deutlich besser mit Platz 4. Am Sonntagmorgen lief es dann deutlich besser als die Strecke noch nicht so Trocken war wurde ich im Zeittraining 3.. In den Rennläufen fuhr ich dann mit einigen harten Positionskämpfen auf die Plätze 5,6 und 5. Somit wurde ich an beiden Tagen fünfter und stehe jetzt auch auf Platz 5 in der Meisterschaft. Jetzt muss ich noch an meinen Starts üben. Am Wochenende geht es dann zum Training an Erzberg um für das Erzbergrodeo am 4.-7. Juni richtig vorbereitet zu sein.
Viele Grüße
Marco Pfeifer
Rennberichte 2014